Die orthodoxe Kirche betet das Stundengebet als Gebet der gesamten Kirche. Also nicht nur Mönche und Nonnen vollziehen das
Tagzeitengebet in den Klöstern, sondern auch in den Kirchengemeinden findet die Vesper (Вечерня / Ἑσπερινός) am Samstagabend als "Auftakt der
Gottesdienste am Sonntag" statt.
In vielen griechischen Kirchengemeinden ist die Vesper auch das tägliche Abendgebet der Gemeinde. Nach orthodoxer Tradition endet der Tag am Spätnachmittag mit der neunten Stunde. Mit dem Vespergebet beginnt dann der neue liturgische Tag. In der Heiligen Schrift heißt es: "Es wurde Abend und es wurde Morgen - erster Tag" (Genesis 1:5b). Deshalb wird der Vespergottesdienst am Abend, das heißt liturgisch "zum Sonnenuntergang" gefeiert.
Die Grundlage des kirchlichen Abendgebetes ist das abendliche Weihrauchopfer im Tempel in Jerusalem. Deshalb ist die Vesper der Gottesdienst in der orthodoxen Kirche, der am stärksten von alttestamentlichen Texten geprägt ist. Er stellt ein Gedächtnis des Heilswirken Gottes im Alten Bund dar, das sich im Kommen Christi vollendet hat.
Während des liturgischen Geschehen werden wir Zeuge der Schöpfung, der Vertreibung aus Paradies sowie des Hoffens und Betens der Gerechten Israels. Das theologisch- liturgische Hauptthema des kirchlichen Abendgebetes ist die "Anabasis". Dieses griechische Wort umschreibt den Vorgang der geistlichen Reifung des Menschen, den geistlichen Weg, der unsere Seelen zum Aufstieges zu Gott führt. Deshalb sprechen die Gebete, Psalmen und wechselnden geistlichen Texte und Lieder der Vesper über den Dank für die Schöpfung und das Leben, über die Spannung zwischen der zeitlichen Vergänglichkeit und der Ewigkeit und vom Aufstrahlen des ersehnten Heilandes in Jesus Christus.
Ursprünglich gab es zwei Formen der Vesper. Die eine Form wurde an den Kathedralen und in den Gemeinden gefeiert. Sie wurde Kathedralvesper genannt. Ihr besonders feierlicher Charakter strahlt heute noch in der Liturgie der vorgeweihten Gaben auf, die ja eine Große Vesper mit Spendung der heiligen Kommunion ist. In der Kathedralvesper wurden die Gesänge in antiphonale Gesangsweise vorgetragen, das heißt im Wechselgesang zwischen zwei Chören oder als Wechselgesang zwischen dem Chor und der Gemeinde. Die zweite Form der Vesper, die zur Grundlage unseres heutigen kirchlichen Abendgebetes geworden ist, ist die monastische Vesper. Da die Mönche in den Klöstern häufig nur in kleinen Gemeinschaften lebten, wurde die Vesperordnung so abgewandelt, dass neben dem Hymnengesang die einfache Rezitation von Psalmen auf einem Ton (Leserton) einen breiten Raum einnahm. Die heutige Ordnung der Vesper geht auf das Typikon des Mar Sabas Kloster in der judäischen Wüste zurück. Diese monastische Ordnung aus den Heiligen Land wurde später im Studionkloster in Konstantinopel übernommen. Von dort wurde dieses Typikon zur Grundlage des Gottesdienstes in den Klöstern des Heiligen Berges Athos. Im 13. Jahrhundert übernahmen dann auch die Gemeinden diese Ordnung.
Im orthodoxen Abendgottesdienst werden wir liturgisch in die Frühzeit des christlichen Gottesdienstes zurückversetzt. Das Zentrum des gottesdienstlichen Abendgebetes ist der Hymnus "Freundliches Licht". Dieser Gesang reicht bis in das 2. Jahrhundert zurück und wird bereits vom Heiligen Basilius dem Großen als aus der Frühzeit der Kirche stammender abendlicher Lobpreis bezeichnet. Dieser Hymnus zum Sonnenuntergang verweist uns Christen nicht auf das irdische Ende (des Tages), sondern auf den eschatologischen Anfang (in Christus). Schon der heilige Märtyrer Irenäus von Lyon sagt: „Gott wurde zeitlich, damit wir, zeitliche Menschen, ewig werden.“ In der liturgischen Feier und im abendlichen Gebet werden wir zu dem Punkt geführt, an dem sich in der kirchlichen Erfahrung Zeit und Ewigkeit, Erde und Himmel begegnen.
Die orthodoxe Vesper besteht in ihrem Aufbau aus zwei Teilen: einem Psalmenteil, der den Lobpreis auf den Schöpfer durch seine Schöpfung beinhaltet, und der abendlichen Feier des Entzünden der Lichter, an dem wir Christus als das Licht des gesamten Kosmos verherrlichen. Dieser zweite Teil hat sein auf Christus verweisendes typologisches Vorabbild im jüdischen Tempelritus des abendlichen Anzündens des siebenarmigen Leuchters im Kirchenschiff des Jerusalemer Heiligtums und dem damit verbundenen abendlichen Vollzug des Weihrauchopfers. Mit dem Untergang der Sonne und vor der hereinbrechenden Nacht werden die abendlichen Lichter entzündet und Christus Gott wird als das nie untergehende Licht besungen. (vgl.: Offenbarung 21:23: "Und die Stadt Gottes (das himmlische Jerusalem) bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm (Christus)". Mit diesem Abend-Hymnus korrespondiert dann auch der zweite Höhepunkt des Abendgebetes, der Lobgesang des Heiligen Simeon. Dem folgt das Unser Vater und die abendliche, darauf dann die inständige Fürbitte (Ektenija), die beide dann den Schlussteil des kirchlichen Abendgebetes mit dem Hauptbeugungsgebet und dem abschließenden Segen einleiten.
Priester Thomas Zmija
Die Nachtwache ist eine gemeinsame Feier des kirchlichen Abendgebetes (Večernija, Hesperinos, Vesper) und des kirchlichen Morgengebetes (Utrenija, Orthros, Matutin). Sie bildet das Kernstück des Stundengebetes an den Sonn- und Feiertagen.
Die „Nachtwache“ oder der „gesamtnächtliche Dienst“ erhielt den Namen vom Zeitpunkt ihrer Feier. Im frühen Christentum, aber in einigen orthodoxen Klöstern auch noch heute – dauerte die Nachtwache weit über fünf Stunden, ja manchmal sogar die gesamte Nacht hindurch bis zur Morgendämmerung, wobei beim Aufgehen der Sonne die „Große Doxologie“ gesungen wird (So auf dem Heiligen Berg Athos und im Mar-Sabas-Kloster im Heiligen Land).
In der Nachtwache geht das kirchliche Abendgebet (Večernja) direkt in das kirchlichen Morgengebet (Utrenja) über. Der Morgengottesdienst beschließt die vier nächtlichen Stundengebetsgottesdienste, zu denen die Večernija (Abendgebet bei Sonnenuntergang), das Apodipnon (Komplet), das Gebet vor dem Zubettgehen und das Mesonyktikon (Mitternachtsgebet) gehören.
Auch in den orthodoxen Pfarrkirchen spielt der liturgische Morgengottesdienst eine große Rolle. In den orthodoxen Gemeinden, die der Tradition der slawischen orthodoxen Kirchen folgen, wird eine, in der Regel gekürzte, Utrenija in Vorbereitung des Sonntags und der großen Feste des Kirchenjahres gefeiert. Bei der Feier der Nachtwache ist sie mit der Večernija zu einem gemeinsamen Gottesdienst (Nachtwache) verbunden.
Der Morgengottesdienst führt in seinem liturgischen Verlauf die Gläubigen aus der (geistlichen) Finsternis (symbolisiert durch den nächtlichen Beginn) hin zum hell leuchtenden Licht Christi (symbolisiert durch den Sonnenaufgang).
Die Gestaltungsmöglichkeiten und liturgischen Varianten der Utrenija sind im Laufe des Kirchenjahres besonders komplex. Es gibt besondere Varianten für die Vorabende der Sonntage, für die hohen Festtage, für die Werktage, für die Heiligenfeste und während der großen Fastenzeit sowie in der Karwoche. Deshalb stellt die Feier der Utrenija hohe Anforderungen sowohl an die liturgischen Kenntnisse und Fähigkeiten des Klerus, als auch der der Kirchensänger und Leser auf dem Kliros.
In den Gemeinden griechischer Tradition findet die Feier des liturgischen Morgengottesdienstes (Orthros) am Sonntagmorgen vor der Göttlichen Liturge statt. In den Gemeinden der russisch-slawischen Tradition wird die Utrenija hingegen meist mit der Večernija zu einer Nachtwache verbunden und am Vorabend (z.B.: Samstagabend) gefeiert.
Eine Feier der Nachtwache, die komplett alle Anforderungen der Rubriken des Typikons widerspiegelt, findet selbst in den meisten orthodoxen Klosterkirchen so nicht (mehr) statt. Auch in den Klosterkirchen werden die Psalmen heute meist nur gekürzt gesungen oder gelesen. Eine Nachtwache die komplett alle Einzelbestimmungen des Typikons widerspiegelt, würde mit dem Singen von Psalm 103 in seiner Gesamtheit (mit einem Refrain nach jedem Vers) beginnen. Auf dem Heiligen Berg Athos wird das in den meisten Klöstern dort noch so praktiziert. In diesem Fall dauert allein der Schöpfungspsalm am Beginn der Večernija weit über eine Stunde. Den Psalm 103 würde dann das erste Kathisma („Selig der Mann…“), mit allen acht Psalmen folgen. Desweiteren würden nach dem Abendprokimenon der Vortrag von sieben vorgeschriebenen alttestamentlichen Lesungen folgen. In der Utrenija sind dann vor allem das ausgedehnte Singen der bei den große Psalmen des Polyeleos oder von Psalm 118 zu nennen.
Der Psalm 118 ist der längste Psalm des gesamten Psalters. Im Kanon wären dann das Singen aller Irmen und aller Troparia des Kanons (insgesamt 120) zu nennen. Hinzu kämen eine weitere Vielzahl von Stichera, Hymnen und Troparia usw. Nicht nur jede orthodoxe Pfarrgemeinde, sondern auch viele heutige Klostergemeinschaften sind mit einer solchen Masse an Hymnen und Gebeten schier überfordern und am Ende würde sich eine solch umfangreiche Form der Nachtwache sich auch schnell als undurchführbar erweisen.
Hier soll nun auch nicht jede mögliche Variante der Nachtwache vorgestellt werden, sondern vielmehr eine Form der Feier, wie sie im Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa in den meisten Pfarrgemeinden üblich ist. Da die Nachtwache ein klösterlich strukturierter Gottesdienst ist, der in seiner vollständigen Gestalt über fünf Stunden dauert, ist es notwendig, die Feier auf das geistliche Fassungsvermögen einer heutigen Pfarrgemeinde anzupassen.
Zu rechten Verständnis, was eine liturgisch sinnvolle Praxis darstellen kann, ist es wichtig zu betonen, dass es keine „Kloster-Nachtwache“ und, auf der anderen Seite, eine „Gemeinde-Nachtwache“ gibt. Der jeweils vollzogene Gottesdienst wird sich immer am Gebetsvermögen der versammelten Gläubigen, sowohl im Kloster wie auch in einer Gemeindekirche orientieren. Deshalb gilt es hier immer das gute, das heißt, das rechte und geistlich hilfreiche Maß zu finden. Es ist deshalb sowohl ein „Zuviel“, als auch ein „Zuwenig“ zu vermeiden. Und bei der konkreten Gestaltung einer Nachtwache gilt die Regel, dass die liturgische Struktur der einzelnen Teile der Večernija und der Utrenja auch bei möglichen Kürzungen immer beachtet werden soll. Denn in der Kirche soll alles nach der guten, überlieferten Ordnung und eben gerade nicht nach (subjektiver) Willkür erfolgen.
Am Beginn der Nachtwache steht zunächst die Große Večernija. Sie beginnt mit einer vollständigen Beweihräucherung der ganzen Kirche. Die Königlichen Türen werden geöffnet. Der Priester und der Diakon verneigen sich vor dem Altartisch und der Priester beweihräuchert dann zunächst den Altarraum. Der Diakon tritt dann aus der Königstür und ruft: „Stehet auf!“ Dies ist ein Aufruf an alle. Alle Gespräche, Bewegungen und andere Tätigkeiten sollen jetzt beendet werden. In der Kirche kehrt Stille ein und das Gebet beginnt.
Wie jeder Gottesdienst beginnt auch die Große Večernija mit dem priesterlichen Eingangssegen. Der Priester beginnt mit dem Ausruf: „Ehre sei der heiligen, wesenseinen, lebenspendenden und unteilbaren Dreieinheit allezeit, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Der Chor singt „Amen“. Alle Geistlichen singen im Altar: „Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König …“.
Der erste Teil der Večernija ist dem Lobpreis Gottes als dem Schöpfer der Welt gewidmet. Deshalb singt der Chor jetzt Verse den Psalm 103 (Schöpfungspsalm): „Lobe den Herrn meine Seele...“. Der Diakon geht während dieses Gesangs mit einer Vortragekerze dem Priester durch die ganze Kirche voraus. Dabei beweihräuchert der Priester die hl. Ikonen und alle anwesenden Gläubigen in der Kirche. Alle Anwesenden verneigen sich beim Nahen des Priesters. Nachdem sie so mit dem Weihrauch durch die Kirche gegangen sind, treten Diakon und Priester durch die königlichen Türen wieder in den Altarraum ein.
Die Ikonostase verbindet mit ihren hl. Ikonen das Kirchenschiff (Naos = Heiligtum = Ort der versammelten Gemeinde) mit dem Altarraum (das Allerheiligste ist der Ort des sakramentalen, eucharistischen Opfers. Der Altar symbolisiert ebenfalls den himmlischen Thron Christi. Deshalb befindet sich oft in der Apsis einer mit Fresken ausgemalten Kirche auch eine Ikone des Christus Pantokrators).
Die Ikonostase besitzt drei Türen. In der Mitte befindet sich die Schöne Pforte oder die Königlichen Türen mit zwei Türflügeln. Auf den beiden Türflügeln befinden bestimmte Ikonen. Oben ist meist eine Darstellung der Verkündigung durch den hl. Erzengel Gabriel an die allheilige Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria abgebildet. Darunter entweder Ikonen der vier heiligen Apostel und Evangelisten oder aber der großen Hierarchen und Lehrer der Kirche Johannes Chrysostomus und Basilius der Große. Die königlichen Türen symbolisieren mit der Darstellung der Verkündigung die Göttliche Heilsökonomie, die zu den Menschen kam durch die Menschwerdung des Gottessohnes aus der Allheiligen Immerjungfrau Maria. Die Abbildung der vier Evangelisten stehen für die Heilstaten und die Gottesworte Christi, die für uns sichtbar und erfahrbar werden durch die Worte des hl. Evangeliums, der einen Frohen Botschaft im Munde der vier heiligen Evangelisten. Die Seitentüren heißen Diakonstüren (die „Nördliche Tür“ links und die „Südliche Tür“ rechts). Diese Türen sind mit Ikonen der hll. Engel oder der hll. Diakone geschmückt. In den Altar gehen Altardiener, Diakone und Priester durch die Nördliche Tür (die Diakone und Priester zu bestimmten Teilen des Gottesdienstes aber auch durch die Königlichen Türen). Die Solea ( eine Plattform vor der Ikonostase) betreten sie dann wieder durch die Südliche Tür. Nur der Bischof betriff und verlässt den Altar immer durch die Königlichen Türen.
Noch während der Chor die Verse aus Psalm 103 vollendet, tritt der zelebrierende Priester auf die Solea vor die Königlichen Türen und vollendet dort die für die Feier der Večernja vorgeschriebenen Abendgebete.
Nach dem Gesang des Psalm 103 kommt der Diakon aus dem Altarraum und singt dann im Wechsel mit dem Chor die Friedens-Fürbitte (Friedens-Ektenija). Danach singt der Chor Verse aus dem ersten Psalmenkatisma: „Selig der Mann, der nicht dem Rat der Gottlosen folgt...“. Das Buch der Psalmen enthält insgesamt 150 Psalmen, die wiederum in Gruppen von insgesamt 20 Abschnitten (Kathismen) unterteilt sind. Die Psalmen sind Bitt-, Dank und Lobgesänge aus der Liturgie des Jerusalemer Tempels. 73 Psalmen wurden vom hl. Propheten und König David, verfasst, andere bereits vom hl. Propheten Mose, wieder andere vom König Salomo und wiederum weitere von den bestimmten Priestern und Leviten am Jerusalemer Tempel. 40 Psalmen nennen überhaupt keinen Verfasser. Das Psalmengebet prägte bereits beim alttestamentlichen Gottesvolk sowohl den Gottesdienst im Jerusalemer Tempel und der Synagoge, als auch das private Gebet. Aus diesem Grund war das Buch der Psalmen auch ganz selbstverständlich das „Gebetbuch“ des Herrn und Seiner Apostel, wie auch aller anderen frommen Juden.
Nach dem Gesang von Versen aus den Psalmen des ersten Kathisma liest der Diakon die kleine Fürbitte (Ektenija) und der Chor singt dann Verse aus den Luzernar-Psalmen: „Herr, ich rufe zu Dir...“. War die Kirche bisher bis auf das Leuchten der Lampaden (Votivlichter vor den hl. Ikonen) in Dunkel gehüllt, so werden nun auch die Opferkerzen auf den Kerzenständern entzündet. Deshalb heißen die jetzt gesungenen Psalmen Luzernar- oder Leuchter-Psalmen.
Nach dem Gesang der ersten Verse („Herr, ich rufe zu Dir, erhöre mich …“) werden der Großteil der Luzernarpsalmen dann nicht gesungen sondern gelesen. Zwischen die letzten Verse der Psalmen werden dann „Stichira“ genannte Liedstrophen gesungen. Sie preisen das Heilshandeln unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus, die allheilige Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria, den besonderen Festtag oder den Heiligen, dessen Fest begangen wird. Die letzte Liedstrophe heißt dann „Dogmatikon“. Das Dogmatikon preist die Menschwerdung des Gottessohnes aus der allheiligen Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria.
Während des Singens des Dogmatikons findet dann der abendliche Einzug statt. Bereits zum Dogmatikon wurde der Kronleuchter unter der Kuppel im Kirchenschiff und auch alle anderen Lichter in der Kirche entzündet. Der Priester, vor dem der Diakon mit dem Weihrauchfass, an Festetagen mit den hl. Evangelienbuch geht, schreitet durch die nördliche Tür der Ikonostase auf die Solea hinaus. Davor trägt ein Altardiener eine Kerze. Der Priester wendet sich mit dem Gesicht zur Königstür und gibt den Einzugssegen. Dann ruft der Diakon: „Weisheit! Aufrecht!“ Danach gehen beide in den Altarraum. Der Chor singt jetzt zur Ehre des Gottessohnes den altkirchlichen Christus-Hymnus „Mildes Licht...“.
Während des Einzugs beweihräuchert nun der Diakon den hl. Altar und die Christusikone in der Apsis. In dieser Zeit küsst der Priester die kleinen Ikonen des Heilands und der Mutter Gottes, die neben den Königlichen Türen angebracht sind, segnet das Volk und betritt dann wiederum den Altarraum. Dort verneigen sich Priester und Diakon zusammen vor dem Altar und küssen danach den hl. Tisch.
An den hohen Festen werden danach alttestamentliche Lesungen vorgetragen. Der Ausruf „Weisheit! Aufrecht!“ gemahnt uns daran, dass wir Gläubigen nun der prophetischen Vorankündigung des Heiles in den abendlichen, alttestamentlichen Lesungen hören werden. Es gilt deshalb „aufrecht zu stehen“, also geistlich konzentriert und zum Hören des Gotteswortes bereit zu sein.
Auch wenn die die alttestamentlichen Lesungen heute nur noch an Festtagen vorgetragen werden, folgt auch heute noch der diese Lesungen einleitender kurzer Psalmvers, das „Abend-Prokimen“. Am Vorabend der Sonntage lautet der Prokimen: „Der Herr ist König…“. Das Prokimenon wird in besonderer Weise gesungen. Zuerst singt der Diakon den ersten Vers des Psalms. Dieser wird dann vom Chor wiederholt. Danach liest der Diakon den zweiten Vers und der Chor wiederholt den ersten Vers. Zum Schluss wiederholt der Diakon den ersten Vers, aber nur bis zur Hälfte. Der Chor singt darauf den zweiten Teil.
Nach der Inständigen Fürbitte (Inständige Ektenja) wird die Abenddoxologie „Würdige uns, o Herr, an diesem Abend ohne Sünde bewahrt zu werden“ gelesen. Dann folgt die Bitt-Ektenja. Nach der Ektenija spricht der zelebrierende Priester über das versammelte Volk das Hauptbeugungsgebet.
An großen Festtagen wird an dieser Stelle vor dem Gesang des hl. Symeon noch die Litija, ein besonders feierliches Fürbittgebet, eingeschoben. Die Litija ist ein großes Fürbittengebet für die Anliegen der ganzen orthodoxen Christenheit und der Welt. Da sie an der Kirchentür im Narthex stattfindet, konnten an ihr in altchristlicher Zeit auch Katechumenen und Büßer unmittelbar teilnehmen. Dabei erfolgt eine Segnung von Brot, Wein und Öl.
Bei der Litija kommen der Priester und der Diakon während des Gesangs von besonderen Stichiren aus dem Altarraum und gehen bis zur Eingangstür der Kirche. Auf einen Tisch, der vor der Festtagsikone in der Mitte der Kirche aufgestellt wird, stellt ein Altardiener unterdessen ein besonderes Gefäß (Litijnij Pribor) mit Weizen, Wein, Öl und fünf Broten.
Nachdem der Diakon die Fürbittgebete der Litija vorgetragen hat, geht der Priester zum Tisch mit dem Gefäß mit dem Weizen, Wein, Öl und den Broten. Der Priester segnet alles, was sich in den Gefäßen befindet, und bittet Gott, dass die Lebensmittel in unserem Land und in der ganzen Welt nicht versiegen mögen und dass Gott diejenigen heiligen möge, die in Ehrfurcht davon essen.
Mit dem in der Litija gesegneten Öl werden später in der Utrenja während der Verehrung des hl. Evangelienbuches und der Festikone die Gläubigen gesalbt. Dabei wird dann auch das gesegnete Brot zur geistlichen Stärkung der Gläubigen verteilt, das mit dem Wein beträufelt wurde.
Unter dem Gesang der „Aposticha“ kehren der Priester und der Diakon aus dem Narthex in die Kirche zurück. Die Aposticha sind poetische Strophen, die das Festgeheimnis betrachten. Sie werden von Psalmversen eingerahmt. An gewöhnlichen Sonntagen werden die Stichen zu den Aposticha aus dem Ps 92:1 genommen. Sie sind ein uralter Bestandteil der Večernja und erinnern an einen besonderen Teil aus der alten Jerusalemer Kathedralvesper, wo die Priester und Gläubigen zur Verehrung der Reliquie des hl. Kreuzes zur Golgotha in der Anastasis(Grabeskirche) hinaufstiegen.
Den Schluss der Večernija leitet dann der Lobgesang des hl. Symeon des Gottesträgers ein. Entweder singt der Chor oder liest der Leser jetzt diesen kurzen Hymnus: „Nun entlässt Du, Herr, Deinen Diener...“ Der Leser liest dann die Einleitungsgebete. Nach dem Vater Unser wird der Kronleuchter unter der Kuppel im Kirchenschiff und auch alle anderen Lichter in der Kirche erneut entzündet. Dann singt der Chor während der Feier einer Nachtwache an den Vorabenden der Sonntage dreimal das Troparion „Gottesgebärerin Jungfrau freue Dich…“ im 6. Ton. An den Festtagen folgt hier aber das Fest-Troparion (zweimal), dann „Ehre…Jetzt…“ und das Theotokion (Gottesmutterlied) im Ton des vorangegangenen Troparions. An den Hochfesten aber folgt hier dreimal das Fest-Troparion.
Danach singt der Chor dreimal das kurze Gebet des hl. gerechten Hiob „Gepriesen sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit“ und der Leser trägt den Psalm 33 vor. Am Schluss der Večernija segnet dann der Priester das Volk vom Ambon aus. Damit ist der erste Teil der Nachtwache, die Večernja, zu Ende gegangen. Den zweiten Teil der Nachtwache bildet das liturgische Morgengebet, die Utrenija. Ihre Betrachtung findet sich hier unter der Rurik „Morgengottesdienst“.
Priester Thomas Zmija
P: † Gesegnet unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
D: Ehre sei Dir, unser Gott, Ehre sei Dir!
L: Himmlischer König, Tröster, Du Geist der Wahrheit, Allgegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von jedem Fehl und rette, Gütiger, unsere Seelen.
Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser! (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreieinheit, erbarme Dich unser! Herr, reinige uns von unseren Sünden. Gebieter, vergib uns unsere Übertretungen. Heiliger, suche heim unsere Schwächen und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich! (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Vater unser, du in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; Dein Reich komme; dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
L: Amen.
Herr, erbarme Dich! (zwölfmal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Kommt, lasset uns anbeten Gott, unseren König!
Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König!
Kommt, lasset uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott!
Psalm 103 (104): Preise den Herrn, meine Seele. Herr, mein Gott, Du bist überaus groß. Du hast Dich mit Hoheit und Pracht umkleidet, angetan das Licht wie ein Kleid, ausgespannt den Himmel wie ein Zelt. Der Du ihn deckst von oben mit Wasser, der Du die Wolken machst zu Deinem Wagen, der Du wandelst auf den Flügeln der Winde; der Du machst Deine Engel zu Winden, und Deine Diener zu brennendem Feuer; der Du die Erde auf ihre Pfeiler gegründet, dass sie nicht wanke auf immer und ewig. Der Abgrund war ihre Hülle wie ein Kleid; auf den Bergen standen die Wasser. Vor Deinem Schelten flohen sie; vor Deines Donners Stimme erschraken sie. Die Berge stiegen empor, und die Täler sanken hinab zu dem Ort, den Du ihnen gegründet. Eine Grenze setztest Du, die sie nicht überschreiten; und sie bedecken nicht wieder die Erde. Der Du Brunnen hervorquellen lässt in den Tälern, dass zwischen den Bergen die Wasser hineinlaufen. Davon trinken alle Tiere des Feldes; danach verlangen in ihrem Durste die Waldesel. An ihnen wohnen die Vögel des Himmels; aus den Felsen lassen sie hören ihre Stimmen. Du bewässerst die Berge von oben herab; von der Frucht Deiner Werke wird übervoll die Erde. Du lässt Gras wachsen für das Vieh, und Pflanzen zum Dienste des Menschen, dass Brot Du hervorbringst aus der Erde, dass der Wein erfreue des Menschen Herz, dass man mit Öl erfrische das Antlitz, und dass Brot stärke des Menschen Herz. Es werden satt die Bäume des Feldes, und die Zedern des Libanon, die er gepflanzt, wo die Sperlinge nisten, welchen das Haus der Reiher vorangeht. Die hohen Berge sind für die Hirsche, die Felsen eine Zuflucht für die Igel. Er hat den Mond gemacht zur Unterscheidung der Zeiten; die Sonne weiß ihren Untergang. Du schickst Finsternis und es wird Nacht; darin gehen herum alle Tiere des Waldes, die jungen Löwen, die da brüllen nach Raub, und von Gott verlangen ihre Speise. Die Sonne geht auf, und sie versammeln sich, und legen sich in ihre Lager. Es geht der Mensch an sein Werk, und an seine Arbeit bis an den Abend. Wie groß sind Deine Werke, o Herr. Alles hast Du in Weisheit geschaffen. Was die Erde erfüllt, ist Dein. Dies große Meer, das ausbreitet seine Arme, darin ist Tiergewimmel ohne Zahl, Tiere klein und groß. Dort ziehen die Schiffe dahin, das Meerungeheuer, das Du gemacht, um damit spielen zu können. Sie alle warten auf Dich, dass Du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit. Du gibst ihnen, und sie sammeln; Du tust auf Deine Hand, und alles wird gesättigt mit Gutem. Wendest Du aber weg Dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst Du weg ihren Geist, so vergehen sie, und werden wieder zu Staub. Du sendest aus Deinen Geist, und sie werden geschaffen; und Du erneuerst das Antlitz der Erde. Ehre sei dem Herrn in Ewigkeit. Der Herr wird sich freuen seiner Werke; der ansieht die Erde und macht, dass sie zittert; der anrührt die Berge, so dass sie rauchen. Ich will singen dem Herrn in meinem Leben; will lobsingen meinem Gott, so lange ich bin. Es mag ihm gefallen meine Rede; ich will mich, erfreuen im Herrn. Mögen vergehen die Sünder von der Erde, und die Gottlosen so, dass sie nimmer sind. Preise, meine Seele, den Herrn.
Die Sonne weiß ihren Untergang. Du schickst Finsternis und es wird Nacht. Wie groß sind Deine Werke, o Herr! Alles hast Du in Weisheit geschaffen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, Alleluïa., Alleluïa, Ehre sei Dir, o Gott! (dreimal)
D: In Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich! (Zu jeder Fürbitte)
D: Um den Frieden von oben und die Errettung unserer Seelen lasst uns beten zum Herrn.
D: Um den Frieden der ganzen Welt, den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und die Einheit aller lasst uns beten zum Herrn.
D: Für dieses heilige Haus und alle, die mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht hier eintreten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten Johannes., für die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, den gesamten Klerus und alles Volk, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unser gottbehütetes Land und für alle, die es regieren und beschützen, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für diese Stadt, für jede Stadt, alles Land und die Gläubigen, die darin leben, lasst uns beten zum Herrn.
D: Um günstige Witterung, reichen Ertrag der Früchte der Erde und friedliche Zeiten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für die Reisenden, die Kranken, Notleidenden und Gefangenen und um ihre Errettung lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr!
P: Denn dir gebührt alle Verherrlichung, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Selig ist der Mann, der nicht ging in den Rat der Gottlosen. Alleluïa.
Denn es kennt der Herr den Weg der Gerechten, doch der Weg der Gottlosen wird vergehen. Alleluïa.
Dient dem Herrn in Furcht und jubelt Ihm zu mit Zittern. Alleluïa.
Selig alle, die auf Ihn vertrauen. Alleluïa.
Steh auf, Herr, rette mich, mein Gott. Alleluïa.
Des Herrn ist das Heil, und auf Deinem Volk ist Dein Segen. Alleluïa.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Alleluïa.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. Alleluïa.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre sei Dir, o Gott! (dreimal)
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich! (Zu jeder Fürbitte)
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr!
P: Denn dein ist die Herrschaft, und dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
L: Setze, Herr, eine Wache an meinen Mund, und eine Tür an meine Lippen. Mach mein Herz nicht boshaften Worten geneigt, meine Sünden zu entschuldigen, wie die Menschen tun, welche Bosheit verüben; ich will nicht teilnehmen an dem, was sie erwählt haben. Der Gerechte mag mich strafen in Güte, oder mich schelten; aber des Sünders Öl soll mein Haupt nicht salben, und noch bete ich gegen das, woran sie ihre Lust haben. Ihre Richter werden an Felsen geschleudert und verschlungen werden; dann wird man meine Worte hören; denn sie haben Kraft. Wie man die Erdschollen aufreißt über dem Acker, sind unsre Gebeine hingestreut zur Unterwelt. Aber auf Dich, Herr, o Herr, sehen meine Augen; auf Dich hoffe ich, Du nimmst nicht weg mein Leben. Behüte mich vor der Schlinge, die sie mir legen, und vor den Fallstricken der Übeltäter. Die Sünder werden in sein Netz fallen; ich bleibe allein, bis ich hinübergehe.
Mit meiner Stimme rufe ich zum Herrn; mit meiner Stimme flehe ich zum Herrn. Ich schütte aus vor seinem Angesicht mein Gebet, und spreche aus vor ihm meine Trübsal. Wenn mein Geist in mir verzagt, kennst Du meine Wege. Auf dem Weg, worauf ich wandle, verbargen sie mir Schlingen. Blick ich zur Rechten und schaue, so ist niemand, der mich kennt. Verwehrt ist mir die Flucht, und keiner nimmt sich meiner Seele an. Zu Dir ruf ich, o Herr, und spreche: Du bist meine Hoffnung, mein Teil im Land der Lebendigen. Habe Acht auf mein Flehen; denn ich bin sehr gedemütigt! Errette mich vor meinen Verfolgern; denn sie sind mir zu mächtig geworden.
(Ab hier werden die Wechseltexte für den Abendgottesdienst eingefügt. Im kirchlichen Kalender ist für den Sonntag und die folgende Woche der jeweilige Kirchenton verzeichnet)
(10.) L: Führe heraus aus dem Kerker meine Seele,
Ch: auf dass ich preise deinen Namen.
(9.) L: Die Gerechten warten auf mich,
Ch: bis du mir wirst vergelten.
(8.) L: Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr,
Ch: Herr, erhöre meine Stimme.
(7.) L: Lass deine Ohren achten
Ch: auf die Stimme meines Flehens.
(6.) L: Wenn du achthaben wolltest auf die Missetaten, Herr, o Herr, wer könnte dann bestehen?
Ch: Aber bei dir ist Versöhnung.
(5.) L: Um deines Namens willen harre ich auf dich, o Herr, meine Seele harrt auf dein Wort,
Ch: meine Seele hoffte auf den Herrn.
(4.) L: Von der Morgenwache bis zur Nacht, von der Morgenwache an
Ch: hoffe Israel auf den Herrn.
(3.) L: Denn bei dem Herrn ist Erbarmen und überreiche Erlösung bei Ihm.
Ch: und Er wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.
(2) L: Lobet den Herrn, alle Völker,
Ch: lobt ihn, alle Nationen.
(1.) L: Denn festgegründet ist über uns Seine Barmherzigkeit,
Ch: und die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit.
L: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. jetzt und immerdar
Ch: und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Theotokion Dogmatikon)
Wenn der Chor das ,Jetzt ..." und das Theotokion zu singen beginnt, öffnet der Diakon die Königlichen Türen. Der Kronleuchter wird angezündet und der Priester, nun mit dem Phelon bekleidet, sowie der Diakon vollziehen den Kleinen Einzug: Sie machen drei Verbeugungen vor dem Heiligen Tisch, küssen den Rand desselben und gehen dann, ein Altardienern mit einer brennenden Vortragekerze voran, rechts um den Heiligen Tisch zur nördlichen Tür hinaus, wobei der Diakon dem Altardiener als Erster mit dem erhobenen Weihrauchfaß folgt. Der Priester betet währenddessen leise das Gebet zum Einzug:
D: Lasset zum Herrn uns beten!
P: Des Abends und des Morgens und des Mittags loben und preisen wir Dich, danken wir Dir und beten Dich an, Gebieter des Alls, menschenliebender Herr. Laß unser Gebet aufsteigen wie "Weihrauch vor Dein Angesicht, und laß unsere Herzen sich nicht hinneigen zu Worten und Gedanken der Bosheit, sondern errette uns von allen, die unseren Seelen nachstellen. Denn auf Dich, o Herr, sind unsere Augen gerichtet, und auf Dich haben wir vertraut. Laß uns nicht zu Schanden werden, Du, unser Gott! (Ekphonese:) Denn Dir gebührt alle Herrlichkeit und Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Der Diakon sagt dann auf der Solea mit dem erhobenen Orarion gegen Osten gewendet:
D: Segne, Vater, den heiligen Eingang!
P: † Gesegnet der Eingang in das Heilige jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
D: Amen.
Hierauf weihräuchert der Diakon vor den heiligen Ikonen des Erlösers und der Gottesmutter, sowie gegen den Priester. Dann stellt er sich vor die Heilige Pforte und ruft nach Beendigung des Theotokions, indem er mit dem erhobenen Weihrauchfauchfaß das Kreuzeszeichen macht:
D: Weisheit! Aufrecht!
Ch: Freundliches Licht / heiliger Herrlichkeit / des unsterblichen Vaters, / des himmlischen, heiligen, seligen: / Jesu Christe. / Da wir kommen zu der Sonne Untergang / und sehen das abendliche Licht, / preisen wir den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist - Gott. / Würdig bist du besungen zu werden / zu allen Zeiten / mit geziemenden Liedern, / Gottessohn, Spender des Lebens: // deshalb verherrlicht Dich die Welt.
D: Lasst uns aufmerken!
P: † Frieden allen!
Ch: Und deinem Geiste.
D: Weisheit. Lasst uns aufmerken. Prokimenon im ... Ton.
Prokimen am Vorabend der Sonntage im 6. Ton:
P: Der Herr ist König, Er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet.
Vers: Bekleidet hat sich der Herr mit Macht und sich gegürtet.
Vers: Denn gefestigt hat Er den Erdkreis er wird nicht wanken.
Vers: Deinem Hause geziemet Heiligung, o Herr, in die Länge der Tage.
P: Der Herr ist König,
Ch: er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet.
Die Königlichen Türen werden erneut geschlossen und der Kronleuchter wird gelöscht. Der Diakon tritt auf die Solea und spricht die Inständige Ektenie:
D: Lasst uns alle sagen mit ganzer Seele, und mit ganzem Verstand lasst uns sagen.
Ch: Herr, erbarme Dich! (Zu jeder Fürbitte)
D: Herr, Allherrscher, Gott unserer Väter, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich!
D: Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich!
Ch: Herr, erbarme Dich! (dreimal, zu jeder Fürbitte)
D: Wir beten auch für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten Johannes, und für all unsere Brüder in Christus.
D: Wir beten auch für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
D: Wir beten auch für die seligen und ewigen Gedenkens würdigen Stifter dieses heiligen Tempels und für alle unsere bereits entschlafenen orthodoxen Väter und Brüder, die hier und allerorten ruhen.
D: Wir beten auch um Erbarmen, Leben, Frieden, Gesundheit, Errettung, Heimsuchung, Verzeihung und Vergebung der Sünden der Knechte und Mägde Gottes, der frommen orthodoxen Christen dieser Gemeinde, aller, die in dieser Stadt wohnen und weilen sowie der Wohltäter dieses Gotteshauses.
D: Wir beten auch für die, welche Früchte bringen und Gutes tun in diesem heiligen und allehrwürdigen Tempel, für die sich Mühenden, die Singenden und das vor Dir stehende Volk, das da erwartet von Dir das große und reiche Erbarmen.
P: Denn ein erbarmungsreicher und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Der Leser trägt die Abenddoxologie vor:
L: Gewähre, Herr, diesen Abend uns ohne Sünde zu bewahren! Gepriesen bist Du, Herr, Gott unserer Väter, gelobt und verherrlicht ist Dein Name in Ewigkeit! Amen. Dein Erbarmen, Herr, komme über uns, wie wir es erhoffen von Dir. Gepriesen bist Du, Herr, lehre mich Deine Weisungen. Gepriesen bist Du, Gebieter, lass mich Deine Weisungen verstehen. Gepriesen bist Du, Heiliger, erleuchte mich durch Deine Weisungen. Herr, Dein Erbarmen währt in Ewigkeit. Verachte nicht das Werk Deiner Hände. Dir gebührt Lob, Dir gebührt Preis, Dir gebührt Ehre, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Nun tritt der Diakon auf die Solea und spricht die Abend- Ektenie. Zelebriert der Priester ohne Diakon, so spricht er bis auf die Große Ektenie alle Ektenien im Altar.
D: Lasst uns vollenden unser Abendgebet zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich! (Zu jeder Fürbitte)
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Dass der ganze Abend vollkommen sei, heilig, friedvoll und sündlos, lasst uns vom Herrn erflehen.
Ch: Gewähre es, o Herr! (Zu jeder Fürbitte)
D: Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer, einen Beschützer unserer Seelen und Leiber lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Verzeihung und Vergebung unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Das Gute und Heilsame für unsere Seelen und Frieden für die Welt lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Die übrige Zeit unseres Lebens in Frieden und Buße zu vollenden, lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Schmerz, ohne Schande, in Frieden, und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasst uns erflehen.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr!
P: Denn ein guter und menschenliebender Gott bist du, und dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
P: † Friede allen!
Ch: Und deinem Geiste.
D: Beugen wir unsere Häupter vor dem Herrn!
Ch: Dir, o Herr!
Der Priester spricht das Hauptneigungsgebet:
P: Herr, unser Gott, Du hast die Himmel sich herabneigen lassen und bist herniedergestiegen zur Erlösung des Menschengeschlechtes. Schaue herab auf Deine Knechte und Deine Mägde, auf Dein Erbe. Denn Dir, dem furchtbaren und menschenliebenden Richter, haben Deine Knechte und Mägde ihre Häupter gebeugt und ihre Nacken geneigt. Sie erwarten nicht Hilfe von Menschen, sondern harren Deiner Gnade und erwarten Dein Heil. Behüte sie zu jeder Zeit, so auch an diesem Abend und in der anbrechenden Nacht, vor jedem Widersacher, vor jeder feindlichen Einwirkung des Teufels und vor eitlem Sinnen sowie schlechten Gedanken.
P: Es sei die Herrschaft deines Reiches gesegnet und verherrlicht, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Der Chor singt die Stichiren zum Stichos (Aposticha). Am Sonntag:
(Sticheron Anastasimon)
L: Der Herr ist König, Er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet; bekleidet hat sich der Herr mit Macht
Ch: und sich gegürtet.
(Stichos)
L: Denn gefestigt hat Er den Erdkreis,
Ch: er wird nicht wanken.
(Stichos)
L: Deinem Hause geziemt Heiligung, o Herr,
Ch: in die Länge der Tage.
L: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar
Ch: und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Theotokion)
L. oder Ch: Nun entlässt Du, Herr, Deinen Diener / nach Deinem Wort in Frieden; / denn meine Augen schauten Dein Heil, das Du vor aller Völker Angesicht bereitet hast: / als ein Licht zur Offenbarung für die Heiden // und zur Verherrlichung Deines Volkes Israel.
L.: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher; erbarme Dich unser! (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreieinheit, erbarme Dich unser! Herr, reinige uns von unseren Sünden. Gebieter, vergib uns unsere Übertretungen. Heiliger, suche heim unsere Schwächen und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich! (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Vater unser, du in den Himmeln, geheiligt werde dein Name, dein Reiche komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
L: Amen.
( Der Chor singt die Tropare zur Vesper. An einem gewöhnlichen Sonntag das Auferstehungstropar nach dem Ton (zweimal), Ehre ..., jetzt ... und das Theotokion im Ton des vorhergehenden Tropars)
Ch: Gepriesen sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit! (dreimal)
L: (Psalm 33) Ich will den Herrn preisen zu aller Zeit; immer soll sein Lob in meinem Munde sein. Im Herrn soll sich rühmen meine Seele; es sollen hören die Sanftmütigen, und sich freuen. Macht groß mit mir den Herrn, und lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben. Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, und aus all meinen Trübsalen mich errettet. Tretet hin zu ihm, so werdet ihr erleuchtet, und euer Angesicht wird nicht beschämt werden. Dieser Arme hat gerufen, und der Herr hat ihn erhört, aus all seinen Trübsalen ihn errettet. Der Engel des Herrn wird sich lagern um alle, die ihn fürchten, und sie erretten. Kostet und seht, denn gütig ist der Herr; selig der Mann, der auf ihn hofft. Fürchtet den Herrn, ihr all seine Heiligen; denn die, die ihn fürchten, leiden keinen Mangel. Die Reichen haben gedarbt und gehungert; die aber, die den Herrn suchen, brauchen kein Gut zu entbehren.
Ch: Weisheit!
Sprich den Segen, Vater!
P: † Es segne, Der da ist, Christus, unser Gott, alle Zeit, jetzt, und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
L: Amen.
Ch: Festige, o Gott, den heiligen und rechten Glauben der rechtgläubigen Christen in alle Ewigkeit!
D: Allheilige Gottesgebärerin, rette uns!
Ch: Die Du geehrter bist als die Cherubim / und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, / die Du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, / in Wahrheit Gottesgebärerin, Dich preisen wir hoch!
D: Ehre sei Dir, Christus, unser Gott, Ehre sei Dir!
L: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich! (dreimal)
P.: † Der auferstanden ist von den Toten, Christus unsere wahrer Gott, auf die Fürbitten Seiner allreinen Mutter, durch die Kraft des kostbaren und lebenschaffenden Kreuzes, auf die Fürbitten des ehrwürdigen, ruhmreichen Propheten und Vorläufers Johannes des Täufers, der heiligen, herrlichen und allgepriesenen Aposteln, unserer seligen gotttragenden Väter, des heiligen Bischofs Martin von Tours, des (der) heiligen (N.N. des Tages), dessen (deren) Gedächtnis wir heute begehen,der heiligen und gerechten Gottesahnen Joachim und Anna, und aller Heiligen sich unser erbarmen und uns erretten, denn Er ist gut und menschenliebend.
Ch: Amen.
Unseren großen Herrn und Vater Kyrill, / den heiligsten Patriarchen von Moskau / und unseren hochgeweihten Herrn Johannes / den Metropoliten von Dubna / und alle orthodoxen Christen, / erhalte, o Herr, auf viele Jahre!
In vielen orthodoxen Kirchengemeinden der russisch- slawischen Tradition wird die Vecernija (Vesper) am Vorabend der Sonntagen sowie der Feiertage des Heiligengedächtnisses mit der Utrenija (Orthros = Morgengottesdienst) als Nachtwache zu einem gemeinsamen großen Abendgottesdienst verbunden. In den Kirchen der griechischen Tradition hingegen wird die Nachtwache (Agrypnia) meist nur in Klöstern gefeiert. Am Vorabend wird dann in den Pfarrgemeinden der Hesperinos (Vesper) gefeiert und am Sonntagmorgen der Orthros (Morgengottesdienst) vor der Liturgiefeier vollzogen.
Das orthodoxe liturgische Jahr ist eine gebetete Ikone, ein gebetetes Abbild der Gottesdienste und
Festtage. Der Zweck des liturgischen Jahres ist, den Gläubigen die Lehren des Evangeliums und die wichtigsten Ereignisse der Heilsgeschichte in einer bestimmten liturgischen Ordnung nahe
zubringen. Der Wechsel im Kirchenjahr, Seine zwei ineinander verwobenen Festkreise (oster- und Weihnachtsfestkreis) hat das geistliche Ziel, unseren Herz und unseren Geist im Gebet in eine
bestimmte Richtung zu lenken. Dies vollzieht die orthodoxe Kirche in besonders eindrücklicher Weise in derUtrenija (Morgengottesdienst).
Jedes liturgische Fest erneuert und aktualisiert in gewissem Sinne das Heilereignis, für das es ein "Symbol" ist; das bedeutet, es entreißt das Heilereignis der Vergangenheit und macht es liturgisch gegenwärtig und gnadenhaft wirkmächtig. So bietet es uns die angemessene Gnade, es wird zu einem „wirksamen Zeichen“, und wir erfahren diese Wirksamkeit in dem Maße wie sich unsere Seele ihm zuneigt.
So ist das liturgische Jahr für uns ein besonderes Mittel der Vereinigung mit Christus. Wir sind im
liturgischen Jahr aufgerufen, das ganze Leben Christi geistlich- liturgisch mitzuleben: Auf den Weg des Heiles werden wir von Weihnachten bis Ostern, von Ostern bis Pfingsten liturgisch mit
hineingenommen. So formt das liturgische Jahr Christus geistlich in uns. Dies geschieht in besonderer Weise in den Gebeten, Hymnen und Kanon-Hymnen der Nachtewache, die uns den gesamten Glauben
der orthodoxen Kirche theologisch- poetisch vor Augen führen. Aus dem Gesagten begründet sich auch, warum die Nachtwache im Laufe des Kirchenjahres sehr viele Besonderheiten aufweist. Vor
allem die Zeit des Triodions (Große Fastenzeit) ist von vielen solcher Besonderheiten
geprägt.
Hier wird nur die Utrenija der Sonntage mit wenigen Hinweisen für die Besonderheiten der Feste und des Heiligengedächtnis abgebildet, wie es meist in kleinen Gemeinden unserer Erzdiözese vollzogen wird, die die besonderen Festestage dann am Sonntag vor- oder nachfeiern.
Die Vecernija
Dann singt der Chor Verse aus dem Schöpfungspsalm 103.
L: Setze, Herr, eine Wache an meinen Mund, und eine Tür an meine Lippen. Mach mein Herz nicht boshaften Worten geneigt, meine Sünden zu entschuldigen, wie die Menschen tun, welche Bosheit verüben; ich will nicht teilnehmen an dem, was sie erwählt haben. Der Gerechte mag mich strafen in Güte, oder mich schelten; aber des Sünders Öl soll mein Haupt nicht salben, und noch bete ich gegen das, woran sie ihre Lust haben. Ihre Richter werden an Felsen geschleudert und verschlungen werden; dann wird man meine Worte hören; denn sie haben Kraft. Wie man die Erdschollen aufreißt über dem Acker, sind unsre Gebeine hingestreut zur Unterwelt. Aber auf Dich, Herr, o Herr, sehen meine Augen; auf Dich hoffe ich, Du nimmst nicht weg mein Leben. Behüte mich vor der Schlinge, die sie mir legen, und vor den Fallstricken der Übeltäter. Die Sünder werden in sein Netz fallen; ich bleibe allein, bis ich hinübergehe.
Mit meiner Stimme rufe ich zum Herrn; mit meiner Stimme flehe ich zum Herrn. Ich schütte aus vor seinem Angesicht mein Gebet, und spreche aus vor ihm meine Trübsal. Wenn mein Geist in mir verzagt, kennst Du meine Wege. Auf dem Weg, worauf ich wandle, verbargen sie mir Schlingen. Blick ich zur Rechten und schaue, so ist niemand, der mich kennt. Verwehrt ist mir die Flucht, und keiner nimmt sich meiner Seele an. Zu Dir ruf ich, o Herr, und spreche: Du bist meine Hoffnung, mein Teil im Land der Lebendigen. Habe Acht auf mein Flehen; denn ich bin sehr gedemütigt! Errette mich vor meinen Verfolgern; denn sie sind mir zu mächtig geworden.
(Ab hier werden die Wechseltexte für den Abendgottesdienst eingefügt. Im kirchlichen Kalender ist für den Sonntag und die folgende Woche der jeweilige Kirchenton verzeichnet)
(10.) L: Führe heraus aus dem Kerker meine Seele,
Ch: auf dass ich preise deinen Namen.
(9.) L: Die Gerechten warten auf mich,
Ch: bis du mir wirst vergelten.
(8.) L: Aus der Tiefe rufe ich zu dir, o Herr,
Ch: Herr, erhöre meine Stimme.
(7.) L: Lass deine Ohren achten
Ch: auf die Stimme meines Flehens.
(6.) L: Wenn du achthaben wolltest auf die Missetaten, Herr, o Herr, wer könnte dann bestehen?
Ch: Aber bei dir ist Versöhnung.
(5.) L: Um deines Namens willen harre ich auf dich, o Herr, meine Seele harrt auf dein Wort,
Ch: meine Seele hoffte auf den Herrn.
(4.) L: Von der Morgenwache bis zur Nacht, von der Morgenwache an
Ch: hoffe Israel auf den Herrn.
(3.) L: Denn bei dem Herrn ist Erbarmen und überreiche Erlösung bei Ihm.
Ch: und Er wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.
(2) L: Lobet den Herrn, alle Völker,
Ch: lobt ihn, alle Nationen.
(1.) L: Denn festgegründet ist über uns Seine Barmherzigkeit,
Ch: und die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit.
L: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. jetzt und immerdar
Ch: und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Theotokion Dogmatikon)
Wenn der Chor das ,Jetzt ..." und das Theotokion zu singen beginnt, öffnet der Diakon die Königlichen Türen. Der Kronleuchter wird angezündet und der Priester, nun mit dem Phelon bekleidet, sowie der Diakon vollziehen den Kleinen Einzug: Sie machen drei Verbeugungen vor dem Heiligen Tisch, küssen den Rand desselben und gehen dann, ein Altardienern mit einer brennenden Vortragekerze voran, rechts um den Heiligen Tisch zur nördlichen Tür hinaus, wobei der Diakon dem Altardiener als Erster mit dem erhobenen Weihrauchfaß folgt. Der Priester betet währenddessen leise das Gebet zum Einzug:
D: Lasset zum Herrn uns beten!
P: Des Abends und des Morgens und des Mittags loben und preisen wir Dich, danken wir Dir und beten Dich an, Gebieter des Alls, menschenliebender Herr. Laß unser Gebet aufsteigen wie "Weihrauch vor Dein Angesicht, und laß unsere Herzen sich nicht hinneigen zu Worten und Gedanken der Bosheit, sondern errette uns von allen, die unseren Seelen nachstellen. Denn auf Dich, o Herr, sind unsere Augen gerichtet, und auf Dich haben wir vertraut. Laß uns nicht zu Schanden werden, Du, unser Gott! (Ekphonese:) Denn Dir gebührt alle Herrlichkeit und Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jjetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Der Diakon sagt mit dem erhobenen Orarion gegen Osten gewendet:
D: Segne, Vater, den heiligen Eingang!
P: † Gesegnet der Eingang in das Heilige jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
D: Amen.
Hierauf weihräuchert der Diakon vor den heiligen Ikonen des Erlösers und der Gottesmutter, sowie gegen den Priester. Dann stellt er sich vor die Heilige Pforte und ruft nach Beendigung des Theotokions, indem er mit dem erhobenen Weihrauchfauchfaß das Kreuzeszeichen macht:
D: Weisheit! Aufrecht!
Ch: Freundliches Licht / heiliger Herrlichkeit / des unsterblichen Vaters, / des himmlischen, heiligen, seligen: / Jesu Christe. / Da wir kommen zu der Sonne Untergang / und sehen das abendliche Licht, / preisen wir den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist - Gott. / Würdig bist du besungen zu werden / zu allen Zeiten / mit geziemenden Liedern, / Gottessohn, Spender des Lebens: // deshalb verherrlicht Dich die Welt.
Der Diakon geht in den Altarraum hinein und weihräuchert vor dem Heiligen Tisch. Der Priester küßt die, auf dem südlichen Pfosten der Heiligen Pforte befindliche Ikone, macht nach Westen gewendet das Zeichen des Kreuzes, küßt dann die Ikone das Bild auf dem nördlichen Pfosten der Königlichen Türen und kehrt in den Altar zu dem Heiligen Tisch zurück, wo er, zusammen mit dem Diakon, drei Verbeugungen macht und den Rand des Heiligen Tisches küßt.
D: Lasst uns aufmerken!
P: † Frieden allen!
Ch: Und deinem Geiste.
D: Weisheit. Lasst uns aufmerken. Prokimenon im ... Ton.
Prokimen am Vorabend der Sonntage im 6. Ton:
P: Der Herr ist König, Er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet.
Vers: Bekleidet hat sich der Herr mit Macht und sich gegürtet.
Vers: Denn gefestigt hat Er den Erdkreis er wird nicht wanken.
Vers: Deinem Hause geziemet Heiligung, o Herr, in die Länge der Tage.
P: Der Herr ist König,
Ch: er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet.
Die Königlichen Türen werden erneut geschlossen und der Kronleuchter wird gelöscht. Der Diakon tritt auf die Solea und spricht die Inständige Ektenie:
D: Lasst uns alle sagen mit ganzer Seele, und mit ganzem Verstand lasst uns sagen.
Ch: Herr, erbarme Dich! (Zu jeder Fürbitte)
D: Herr, Allherrscher, Gott unserer Väter, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich!
D: Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich!
Ch: Herr, erbarme Dich! (dreimal, zu jeder Fürbitte)
D: Wir beten auch für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten Johannes, und für all unsere Brüder in Christus.
D: Wir beten auch für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
D: Wir beten auch für die seligen und ewigen Gedenkens würdigen Stifter dieses heiligen Tempels und für alle unsere bereits entschlafenen orthodoxen Väter und Brüder, die hier und allerorten ruhen.
D: Wir beten auch um Erbarmen, Leben, Frieden, Gesundheit, Errettung, Heimsuchung, Verzeihung und Vergebung der Sünden der Knechte und Mägde Gottes, aller frommen und orthodoxen Christen, derer, die in dieser Stadt wohnen und weilen, der Gemeindeglieder und der Wohltäter dieses Gotteshauses.
D: Wir beten auch für die, welche Früchte bringen und Gutes tun in diesem heiligen und allehrwürdigen Tempel, für die sich Mühenden, die Singenden und das vor Dir stehende Volk, das da erwartet von Dir das große und reiche Erbarmen.
P: Denn ein erbarmungsreicher und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Der Leser trägt die Abenddoxologie vor:
L: Gewähre, Herr, diesen Abend uns ohne Sünde zu bewahren! Gepriesen bist Du, Herr, Gott unserer Väter, gelobt und verherrlicht ist Dein Name in Ewigkeit! Amen. Dein Erbarmen, Herr, komme über uns, wie wir es erhoffen von Dir.
Gepriesen bist Du, Herr, lehre mich Deine Weisungen.
Gepriesen bist Du, Gebieter, lass mich Deine Weisungen verstehen.
Gepriesen bist Du, Heiliger, erleuchte mich durch Deine Weisungen.
Herr, Dein Erbarmen währt in Ewigkeit. Verachte nicht das Werk Deiner Hände. Dir gebührt Lob, Dir gebührt Preis, Dir gebührt Ehre, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Nun tritt der Diakon auf die Solea und spricht die Abend- Ektenie. Zelebriert der Priester ohne Diakon, so spricht er bis auf die Große Ektenie alle Ektenien im Altar.
D: Lasst uns vollenden unser Abendgebet zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich! (Zu jeder Fürbitte)
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Dass der ganze Abend vollkommen sei, heilig, friedvoll und sündlos, lasst uns vom Herrn erflehen.
Ch: Gewähre es, o Herr! (Zu jeder Fürbitte)
D: Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer, einen Beschützer unserer Seelen und Leiber lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Verzeihung und Vergebung unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Das Gute und Heilsame für unsere Seelen und Frieden für die Welt lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Die übrige Zeit unseres Lebens in Frieden und Buße zu vollenden, lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Schmerz, ohne Schande, in Frieden, und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasst uns erflehen.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr!
P: Denn ein guter und menschenliebender Gott bist du, und dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
P: † Friede allen!
Ch: Und deinem Geiste.
D: Beugen wir unsere Häupter vor dem Herrn!
Ch: Dir, o Herr!
Der Priester spricht das Hauptneigungsgebet:
P: Herr, unser Gott, Du hast die Himmel sich herabneigen lassen und bist herniedergestiegen zur Erlösung des Menschengeschlechtes. Schaue herab auf Deine Knechte und Deine Mägde, auf Dein Erbe. Denn Dir, dem furchtbaren und menschenliebenden Richter, haben Deine Knechte und Mägde ihre Häupter gebeugt und ihre Nacken geneigt. Sie erwarten nicht Hilfe von Menschen, sondern harren Deiner Gnade und erwarten Dein Heil. Behüte sie zu jeder Zeit, so auch an diesem Abend und in der anbrechenden ׳ . y . . -·? • .· ' Nacht, vor jedem Widersacher, vor jeder feindlichen Einwirkung des Teufels und vor eitlem Sinnen sowie schlechten Gedanken.
P: Es sei die Herrschaft deines Reiches gesegnet und verherrlicht, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Der Chor singt darauf die Stichiren zum Stichos (Aposticha).
Am Sonntag:
(Sticheron Anastasimon)
L: Der Herr ist König, Er hat sich mit Herrlichkeit bekleidet; bekleidet hat sich der Herr mit Macht
Ch: und sich gegürtet.
(Stichos)
L: Denn gefestigt hat Er den Erdkreis,
Ch: er wird nicht wanken.
(Stichos)
L: Deinem Hause geziemt Heiligung, o Herr,
Ch: in die Länge der Tage.
L: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar
Ch: und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Theotokion)
L. oder Ch: Nun entlässt Du, Herr, Deinen Diener / nach Deinem Wort in Frieden; / denn meine Augen schauten Dein Heil, das Du vor aller Völker Angesicht bereitet hast: / als ein Licht zur Offenbarung für die Heiden // und zur Verherrlichung Deines Volkes Israel.
L.: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher; erbarme Dich unser! (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreieinheit, erbarme Dich unser! Herr, reinige uns von unseren Sünden. Gebieter, vergib uns unsere Übertretungen. Heiliger, suche heim unsere Schwächen und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich! (dreimal)
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Vater unser, Du in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name, Dein Reiche komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
L: Amen.
Der Chor singt die angezeigten Tropare zur Vesper. An einem gewöhnlichen Sonntag das Auferstehungstropar nach dem Ton (zweimal), Ehre ..., jetzt ... und das Theotokion im Ton des vorhergehenden Tropars.
An Festttagen folgt jetzt die Brotsegnung. Der Diakon weiräuchert, während die Tropare des Abends gesungen werden, kreuzförmig Öl, Weizen, Wein und Brote. Danach segnet der Priester diese:
Ch: Gepriesen sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit! (dreimal)
L: (Psalm 33) Ich will den Herrn preisen zu aller Zeit; immer soll sein Lob in meinem Munde sein. Im Herrn soll sich rühmen meine Seele; es sollen hören die Sanftmütigen, und sich freuen. Macht groß mit mir den Herrn, und lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben. Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, und aus all meinen Trübsalen mich errettet. Tretet hin zu ihm, so werdet ihr erleuchtet, und euer Angesicht wird nicht beschämt werden. Dieser Arme hat gerufen, und der Herr hat ihn erhört, aus all seinen Trübsalen ihn errettet. Der Engel des Herrn wird sich lagern um alle, die ihn fürchten, und sie erretten. Kostet und seht, denn gütig ist der Herr; selig der Mann, der auf ihn hofft. Fürchtet den Herrn, ihr all seine Heiligen; denn die, die ihn fürchten, leiden keinen Mangel. Die Reichen haben gedarbt und gehungert; die aber, die den Herrn suchen, brauchen kein Gut zu entbehren.
P: Der Segen der Herren komme über euch durch Seine Gnade und Menschenliebe, jetzt, und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
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Wenn keine Litia gehalten wird so schließt die Vecernija in der Nachtwache dann (vor dem Übergang zur Utrenija) folgendermaßen:
Nun entlässt Du Deinen Knecht, Gebieter... Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser... , Vater unser.... Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit ... Amen.
Ch: Gottesgebärerin
Jungfrau, freue dich, / gnadenerfüllte Maria, / der Herr ist mit dir; / du bist gesegnet unter den Frauen, / und gesegnet ist die Frucht deines Schoßes, // denn geboren hast du den Erretter
unserer Seelen. (dreimal)
Ch: Der Name des Herrn sei gesegnet von nun an bis in Ewigkeit. (dreimal)
Herr, erbarme Dich! (dreimal)